vor allem über uns selbst, gab es diesen CoachingWorkshop über die Bewusste Mensch-Pferd-Kommunikation am bisher heißesten Wochenende diesen Jahres.
Das wir unheimlich viel von Pferden über uns selbst lernen können, würde ja wahrscheinlich jeder Pferdemensch unterschreiben. Allgegenwärtig sind die schönen Sprüche und Zitate dazu, wie sehr uns die Pferde spiegeln. Oftmals ist es aber gar nicht so leicht zu verstehen, was Pferdemensch da vom Pferd gespiegelt bekommt und die gesendete Botschaft zu entschlüsseln.
Bewusste Pferd-Mensch-Kommunikation bedeutete an diesem Wochenende, bewusstes Wahrnehmen meines Gegenübers aber vor allem Bewusstseinsschaffung für mich selbst, denn ich kommuniziere wie ich bin.
Wenn ich es schaffe, gut mit mir und meinen Bedürfnissen und Werten in Kontakt zu kommen, so kann ich auch gut mit meinem Gegenüber (dem Pferd) in Verbindung treten und seine Botschaften entschlüsseln. Soweit die Theorie.
In der Praxis haben an der Theorie die Köpfe geraucht, nicht nur wegen der Außentemperaturen. Wir haben uns an ein Persönlichkeitsmodell gewagt und unsere Werte und Bedürfnisse in Frage gestellt, die perfekte Horsewoman und natürlich den perfekten Horseman gebastelt und festgestellt, das Pferd und wir brauchen nicht nur schwarz ODER weiß, wir schwarz UND weiß. Wir müssen für das Pferd ein bisschen UND sein, im Gleichgewicht, ausbalanciert.
Mein liebstes Beispiel war der Halsring und das Glitzerkleidchen. Die Werte Vertrauen und Kontrolle und deren Balance. Als ein auf Harmonie bedachter Pferdemensch ist Vertrauen für uns meist ein hoher Wert und das Thema Kontrolle wird oftmals ein wenig abgelehnt (das müffelt nach fieser Kandare und Hilfszügeln). Das wir mit Halsring und Glitzerkleidchen bestückt, barfuß auf dem nackten Pferderücken, nicht nur Vertrauen brauchen, damit wir am anderen Ende der Wiese auch gemeinsam heile ankommen, sondern es gut ist vorher zu kontrollieren, ob unser Pferd auch verstanden hat und willens ist auf eine Hilfe mit dem Halsring auch anzuhalten, macht für die meisten Menschen jedoch Sinn. Kontrolle muss also nicht heißen, das Pferd mit allerlei Zeugs a la Folterkammer zu überwachen, um sich wohl zu fühlen und Vertrauen bedeutet nicht, sich einfach mal so fürs schöne Facebookbild dem galoppierenden Pferd auszuliefern.
Beide zusammen, gut ausbalanciert, machen ein schönes Bild. Auch noch dann, wenn die Kamera nicht mehr drauf hält.
Mancher Pferdemensch ist aus Unsicherheit zu kontrollierend und die Pferde machen uns ganz unterschiedlich darauf aufmerksam und versuchen oftmals dieser Kontrolle zu entgehen. Ein anderer vertraut soviel, dass er das fliegende Bein hinter seinem Rücken gar nicht erst bemerkt und seine ständig blauen Zehen, der enorm süßen Tollpatschigkeit seines Pferdes zurechnet.
Meist wird es mit dem Pferd schwierig, wenn wir von etwas zu viel sind, zu vertrauensvoll oder zu kontrollierend.
Wir haben an diesem Wochenende unsere „zu“-s erforscht und die Pferde dazu befragt. Wir haben geschaut, was wir noch brauchen, um noch perfekter zu werden. Und ich sage bewusst perfekter, denn die Botschaft sollte immer sein, dass jeder sich einfach schon mal perfekt fühlen darf.
Kleine Samen wurden gesetzt, die sich für manchen vielleicht zuerst einmal auch eher als Sandkörner im Getriebe anfühlten.
Alle Teilnehmer waren so tapfer in der Hitze, haben sich eingelassen auf Augekontakt-, Schweige- und Zuhörübungen. Waren so respektvoll miteinander, auch sich selbst gegenüber und so respektvoll mit den Pferden.
Danke liebe Teilnehmer und vor allem liebe Pferde, ich bin gespannt, wieviel perfekter ihr uns Menschen noch so hinbekommt!
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