…während unserer Show auf dem Cowboy Weekend der Nonn Ranch / Haflingerzucht Nonn ist Mia gestürzt, stehend, kopfüber von ihrer Peppa und hat sich wirklich schlimm verletzt. Sie ist mit zwei angebrochenen Wirbeln wieder nach Hause gefahren.
Das war das erste Mal, denn Mia ist noch nie vom Pferd gestürzt, hat sich noch nie wirklich weh getan. Was für ein Luxus das war, das registriere ich erst jetzt.
Ich war im ersten Schock nah dran alles hinschmeißen zu wollen. Wie konnte ich meine 13-jährigen Tochter nur solchen Gefahren aussetzen? Was hatte ich fehl eingeschätzt? Kann ich sie in Zukunft wieder so unbesorgt mit ihrem Pferd spielen lassen?
Im Krankenhaus wurde ich erinnert. An meine Aufenthalte im Krankenhaus im Teenageralter. Zahlreiche Aufenthalte. Meine besorgte, genervte Mutter und meine Freiheit, die ich trotzdem hatte. Ich bin bis heute dankbar für diese Freiheit, die ich geschenkt bekommen habe. Es relativierte sich so einiges.
Den Rest hat mein Kind erledigt. „Mama, keiner hatte Schuld. Keiner hat etwas falsch gemacht. Das war einfach unglücklich. Und außerdem geht es hier nicht um Dich.“
Sie hat mit ihrer Einschätzung so recht und hat noch im Krankenhaus klar gemacht, dass sie sich auch in der Zukunft nicht allzu sehr einschränken lassen wird, ob ich sie nun gerne ganzkörperverpacken möchte oder nicht.
Die Beiden (Mia & Peppa) hatten ihren ersten Auftritt.
Und die Beiden haben es riesig gemacht. Mias Aufregung war mehr Vorfreude als alles andere und auch Peppa war einfach megacool. Wie toll die Beiden sind. 💕
Was bleibt also?
Verrückterweise eben Freude. Mia und ich hatten soviel Spaß, ja auch Streit und vor allem gemeinsame, bewusste Zeit bei unserem kleinen Showprojekt.
Und Dankbarkeit und zwar dafür, dass ich so etwas mit meiner Tochter erleben darf und das alles was passiert ist, heilen wird.
Aber auch ein Verlust von Unschuld in unserer kleinen Pippi- Langstrumpf-Pony-Welt. Und damit auch eine neue Rolle für mich: Die Bremserin, Aufpasserin, Begleiterin. Schon während der Vorbereitung für die Show und jetzt noch viel mehr. Facebook, Youtube, Instagram, überall sieht Mia eine Flut von schier unglaublichen Leistungen von jungen Pferdemenschen mit ihren Pferden. Es wird gefetzt, balanciert, getanzt, gehopst. Wahnsinn! Aber dabei kann man sich eben auch wehtun, muss nichts Schlimmes passieren, reicht schon, wie in Mias Fall, einfach mal nur kurz die Balance zu verlieren.
„Lass uns langsam machen, lass es uns schön machen und lass uns Spaß dran haben“, waren in letzter Zeit die Sätze die ich immer wieder runter gebetet habe. Das werde ich auch in Zukunft tun und ja, hier und da wohl eine ganze Ecke klemmiger sein. Solange ich nämlich noch das letzte Wort habe.
Damit der unschuldige Spaß im Zusammensein mit dem Pferd für uns nicht verloren geht, damit mein Kind sich nicht wieder so weh tut und damit nicht auf der Strecke bleibt, warum wir das alles machen: Einfach weil es wunderschön ist mit Pferden zusammen zu sein und mit ihnen etwas gemeinsam zu machen und zu erleben.
Dies mal als eine Geschichte hinter den schönen Fotos.
Danke liebe Millers Fotokiste Du liebe Rodeoknipse für die schönen Erinnerungen!