Ich hab sie so lieb und hab lange in meinem Kopf gesucht nach diesen zwei total kurzen Sätze, meinem Motto, das mich seit Anfang des Jahres auf meinen Jacken, Pullis, natürlich auf der Website und so weiter durch den Alltag begleitet und neuerdings auch Thema meiner brandneu konzipierten Workshops ist.
Präsent sein und pferbunden werden. Hier steckt mein kleiner Schlüssel zum Glück drin. Ja, auch der Schlüssel zu so manchem Pferdeherzen. Also auch wiederum zum Glück und so. 😜
Pferde leben präsent. Im Hier und Jetzt. Sie sind. Wir meist eher nicht. Wir sind nicht Jetzt sondern ganz oft gestern oder morgen, am Handy, im Gedankenkarussell oder sonst wo. Aber nicht Hier bei dem Sonnenstrahl, den die Sonne gerade sendet, spüren selten bewusst den Wind, der gerade durch unser Haar streicht, der muss schon eher am Haar zotteln, damit wir ihn bemerken. Es ist jedoch lohnenswert mal aus dem Gedankenkarussell auszusteigen und das Handy beiseite zu legen und in die Zeitzone einzutreten in der das Pferd lebt. Die ist nämlich Jetzt. Hier können wir dann mit ihm gemeinsam sein und anfangen zu kommunizieren.
Präsent sein bedeutet jedoch nicht nur einfach die mich umgebende Welt und die die in ihr leben bewusster wahrzunehmen. Es bedeutet auch mit allem was ich bin präsent in diese Welt zu treten, freundlich und bestimmt Grenzen zu setzten, bewusst mit meinen Stärken und Schwächen umzugehen, klare Entscheidungen zu treffen. Ja, sichtbar zu sein! Für mich und für andere und für das Pferd. Wem das gelingt, der erntet Verbundenheit zur Welt, zu sich und auch zum Pferd.
Und diese Verbundenheit kann tragen. Durch gruselige Hallenecken, über Sprünge, durch dunkle Wälder, von der Weide mit den Kumpels hin zum Reitplatz, sogar in Hänger. Ist nichts vollkommen abgefahren spirituelles sondern etwas ganz alltägliches. Einfache, gelebte, Alltagspiritualität halt.
Präsenz ist das, was Kommunikation mit dem Pferd zu pferbindender Kommunikation macht. Für mich ist Hier und Jetzt zu sein jedoch
nicht nur reiner Zweck, um mit dem Pferd in Kontakt zu treten und etwas von ihm zu bekommen. Es ist fast eine Art Selbstzweck, in Kontakt treten mit mir, gelebte Achtsamkeitspraxis, kleine Meditation. Und das ist wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum die Pferde schon so lange im meinem Leben sind und mich einfach nicht loslassen. Jede Begegnung mit einem Pferd ist für mich kleine Meditation, kleine Auszeit in einer anderen Zeitzone als unserer menschlichen.
Ich wünsche Euch allen eine wunderbare, präsente und pferbundene Woche mit viel Auszeit (…in einer andere Zeitzone)!
Und weil es so schön passt, hier mal ein „zitiertes“ Bild.